Details zum Architekturkonzept

Wie ist das Projekt zur Arealüberbauung Birchweid zustande gekommen?

Die Arealüberbauung Birchweid basiert auf einem Gestaltungsplan aus dem Jahr 2017, in welchem gesichert wurde, dass das zwischen dem Ortskern und Bahnhof Uetikon optimal gelegene Plateau mit einer Grösse von ca. 30’000m2 ortsbaulich und architektonisch sorgfältig überbaut werden muss. Neubauten müssen in ihrer Volumetrie und architektonischen Gestaltung im Einklang mit einer hochwertigen Freiraumgestaltung stehen und zusammen eine besonders gute Gesamtwirkung erzielen.

Welches Konzept verfolgt die Überbauung?

Fünf Höfe, jeweils von drei Wohnbauten mit drei bis fünf Stockwerken umgeben, säumen den Rand der Birchweid und sparen im Zentrum einen grosszügigen, halböffentlichen Freiraum für Ruhe- und Spielflächen aus. Die fünf von je drei Wohnbauten umschlossenen halbprivaten Wohnhöfe sind identitätsstiftend und bilden einen sozialen Mittelpunkt. Sie dienen also nicht nur der Fussgänger-Erschliessung, sondern laden auch zum Aufenthalt und Verweilen ein. Dank der darunter liegenden, unterirdischen Auto-Erschliessung und -Parkierung ist die Überbauung weitgehend autofrei. Oberirdisch befinden sich lediglich 5 Besucherparkplätze und die Notzufahrten, bzw. ein Fuss- und Fahrwegnetz für Fussgänger, Velofahrer, Rettungs- und Zügelfahrzeuge. Ein übergeordnetes Grünraum- und Landschaftskonzept sorgt dafür, dass die Aussenräume nicht nur als notwendige Abstands- sondern als lebendige und sorgfältig gestaltete Freiräume wahrgenommen werden.

Wo liegen die architektonischen Schwerpunkte? 

Die Platzierung und Setzung der Gebäudekörper nimmt Rücksicht auf die spezifische Lage und Topgrafie des Areals und nutzt diese optimal für die Anordnung von unterschiedlichsten Geschoss- oder Maisonnette-Wohnungen aus. Bei der Raumbildung und Grundrisskonzeption wurde Wert auf die Entstehung von spannenden Räumen gelegt, auf Licht durchflutete, flexible Innenräume oder grosszügige Aussenräume, sei es als Loggia, Balkon, Dachterrasse oder privat zugänglicher Gartenhof. Die Proportionen der einzelnen Gebäudekörper sind unter einander wohltuend abgestimmt und erzeugen pro Hof einen sympathischen Dreiklang.  

Welche Elemente verschaffen der Arealüberbauung einen speziellen Charakter?

Das äussere Erscheinungsbild ist geprägt von einem Sichtbetonsockel, einem zweischaligen, traditionell erstellten hochwertigen Sichtmauerwerk aus Klinkersteinen und im Dachgeschoss von hinterlüfteten Aussenwandverkleidung, sowie von grosszügigen, geschosshohen Fenstereinsätzen aus Holz/Metall und massiven Kunststeinelementen. Der hofübergreifende Einsatz dieser Elemente schafft einen vielfältig stimmigen Gesamteindruck. Auch im Innern wird Wert auf eine authentische, sorgfältig ausgesuchte und werthaltige Materialisierung gelegt, wobei diese bei Miet- und Eigentumswohnung differenziert, in den Treppenhäusern und allgemein zugänglichen Räumen in Sichtbeton und Kunststeinbelägen mit Intarsien einheitlich in Erscheinung treten.  

Welche Nutzungsarten sind vorgesehen? 

Pro Wohnhof wird je ein Längs-, Quer- und Punktbau errichtet. Im Längs- und Punktbau sind Grundrisse für grosszügige Geschosswohnungen mit 2- bis 5 1/2 Zimmern organisiert und im Querbau zum Teil zwei bis dreigeschossige, reihenhausartige Maisonnette-Wohnungen, ergänzt durch Geschosswohnungen mit 2- bis 4 1/2-Zimmern. In der Arealüberbauung werden ca. 120 Miet- und Eigentumswohnungen im Verhältnis von 60:40 realisiert. Neben den Mietwohnungen werden auch Nutzungseinheiten für Wohngemeinschaften erstellt. In separat zugänglichen Ateliers können Werk- oder Bastelräume aber auch Home-Offices eingerichtet werden.

Wie wichtig ist das Thema Nachhaltigkeit im Projekt? 

Dem Thema Nachhaltigkeit wird auf vielfältigste Art und Weise Beachtung geschenkt. Indem eine vielfältige Bebauungsstruktur mit Nutzungsmöglichkeiten für Alleinstehende aus allen Lebensphasen, Klein- und Grossfamilien in Miet- und Eigentumswohnungen realisiert wird, kann eine gute soziale Durchmischung erwartet werden. Die Wärmeversorgung für die Arealüberbauung Birchweid erfolgt über einen Wärmeverbund, welcher die Abwärme des Zürichsees als Energiequelle nutzt. Das Haustechnikkonzept basiert auf dem Anspruch, dass weniger mehr und darum auch nachhaltiger ist.  Auch der Einsatz von werthaltigen Baumaterialien wie zum Beispiel Sichtbacksteinen, folgt diesem Credo. Vielfältige Spiel- und Ruheflächen, Pflanzgärten und Begegnungsräume dokumentieren den Willen, eine Anlage von nachhaltig hohem Wohnwert zu erstellen. Bei der Gestaltung der Freiräume wird Wert auf die Biodiversität und den Einsatz von einheimischen Pflanzen gelegt. Die Nähe zum öV, Parkplätze mit Elektroladestationen und grosszügig ausgelegte, gut erreichbare Abstellräume für Zweiräder sind Merkmale des nachhaltigen Mobilitätskonzeptes.

Dahinden Heim Partner Architekten AG, verantwortliche Partner Alexander Dahinden, Werner Heim, Dieter Haller

Winterthur, Dezember 2020

Impressionen